Titelbild Prämenopause Perimenopause Postmenopause

Prämenopause, Perimenopause, Postmenopause: 

komplizierte Begriffe einfach erklärt

Wenn du dich mit den Wechseljahren beschäftigst, dann sind dir sicher schon die Begriffe Prämenopause, Perimenopause, Menopause und Postmenopause begegnet.
Und vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass all diese Begriffe in verschiedenen Zusammenhängen unterschiedlich benutzt werden. Tatsächlich gibt es keine allgemeingültige Definition dieser Begriffe, nicht mal in der Forschung (*).
Weil das ganz schön verwirrend sein kann, habe ich dir in diesem Artikel zusammengestellt,
was die einzelnen Begriffe bedeuten können und wie ich sie verwende.

Wechseljahre

Zuerst zum Überbegriff für alles: „Wechseljahre“.
Die Wechseljahre sind die Zeit im Leben einer Frau, in der sie von ihrer fruchtbaren Phase in die nicht-fruchtbare Phase wechselt. Der Begriff „Wechseljahre“ wird entweder verwendet für die Zeit von den ersten hormonellen Veränderungen bis zur letzten Blutung. Oder es ist die gesamte Zeit der Veränderungen von den ersten Anzeichen bis zum Ende der Hormonumstellung gemeint, also noch über die letzte Blutung hinaus.

Wenn du mich fragst, macht die zweite Variante deutlich mehr Sinn, denn der Wechsel, also die Veränderungen, gehen meist nach der letzten Blutung noch eine Weile weiter. Ich verwende den Begriff Wechseljahre daher für die gesamte Zeit der Veränderungen.

Damit du klar siehst, habe ich dir hier die beiden Varianten für den Begriff „Wechseljahre“ grafisch dargestellt:

Diagramm Wechseljahre bis Menopause
Diagramm Wechseljahre komplett

Die verschiedenen Phasen der Wechseljahre

Die Zeit der Wechseljahre wird in drei Phasen unterteilt:
die Prämenopause, die Perimenopause und die Postmenopause.
Im Folgenden erkläre ich dir all diese Begriffe.

Prämenopause

Die Prämenopause ist die erste der drei Phasen (die Vorsilbe „Prä“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „vor“). Oft wird mit Prämenopause die Zeit VOR den Wechseljahren bezeichnet, also die fruchtbare Phase, in der frau noch keine hormonellen Veränderungen in Richtung Wechseljahre erlebt. Manchmal ist damit aber auch die erste Phase der Wechseljahre gemeint, also die Zeit, in der erste hormonelle Veränderungen stattfinden, ohne dass frau davon schon viel mitbekommt.
Ich verwende den Begriff Prämenopause für die Zeit vor den Wechseljahren, genauer gesagt, für die Zeit bevor die ersten Veränderungen spürbar sind.

Prämenopause

Perimenopause

Die Perimenopause ist in jedem Fall die Übergangsphase zwischen der fruchtbaren Zeit und der unfruchtbaren Zeit einer Frau, also die Hauptphase der Wechseljahre, in der sich der Hormonhaushalt umstellt und in der die meisten Beschwerden auftreten.
(Die Vorsilbe „Peri“ bedeutet „um … herum“).

Die Perimenopause beginnt
nach der Prämenopause.
Weil die Prämenopause unterschiedlich definiert wird (siehe oben), wird auch der Beginn der Perimenopause unter-schiedlich gesehen. D.h., als Peri-menopause gilt entweder die Zeit ab den ersten hormonellen Veränderungen (nämlich dann, wenn mit Prämenopause die Zeit vor der Hormonumstellung gemeint ist).
Oder die Perimenopause ist die Phase,
ab der deutliche Veränderungen spürbar sind (dann, wenn die Prämenopause die erste Phase der Hormonumstellung ist).

Perimenopause

Auch das Ende der Perimenopause wird unterschiedlich festgelegt, ähnlich wie beim Begriff „Wechseljahre“: die einen sagen, die Perimenopause endet mit der letzten Blutung.
Andere verstehen unter Perimenopause die gesamte Zeit, in der Beschwerden bestehen.
Da nach der letzten Blutung noch Beschwerden bestehen können, kann die Perimenopause
in diesem Fall also über die letzte Blutung hinaus fortbestehen und endet erst, wenn auch die Beschwerden enden.
Ich verwende den Begriff Perimenopause für die Zeitspanne von den ersten Anzeichen
einer hormonellen Veränderung bis die Beschwerden weitestgehend abgeklungen sind
.
Das erscheint mir auch deshalb sinnvoller, weil die letzte Blutung ja immer erst im Nachhinein festgestellt werden kann (wenn ein Jahr lang keine Blutung mehr aufgetreten ist).

Menopause

Der Begriff Menopause kommt vom lateinischen „mensis“ = Monat und „pausa“ – Stillstand, Ende. Er bezeichnet die letzte Blutung im Leben einer Frau.
Genauer gesagt: von Menopause spricht man bei Frauen unter 50 Jahren, wenn eine Frau zwei Jahre lang keine Blutung mehr hatte. Bei Frauen über 50, wenn die Frau ein Jahr lang keine Blutung mehr hatte. Frau weiß also immer erst im Nachhinein, ob sie ihre Menopause schon hatte.

Die englische „menopause“

Im englischen Sprachraum wird mit „menopause“ der gesamte Zeitraum der Wechseljahre bezeichnet und nicht nur die letzte Blutung. In manchen Zusammenhängen wird daher auch im Deutschen von Menopause gesprochen, wenn eigentlich die gesamten Wechseljahre gemeint sind. Wenn allerdings gesagt wird, eine Frau sei „in der Menopause“, bedeutet dies, dass sie ihre Menopause schon hatte. „In der Menopause sein“ bezeichnet also die Zeit nach der letzten Blutung bis ans Lebensende einer Frau und ist somit gleichbedeutend mit dem Begriff Postmenopause (siehe nächster Abschnitt).

Ich verwende den Begriff Menopause für die letzte Blutung einer Frau.

Postmenopause

Die Postmenopause ist die Zeit nach der Menopause (von lat. „post“: nach). Manche sprechen ab der letzten Blutung einer Frau von Postmenopause. Da die letzte Blutung erst nachträglich bestimmt werden kann, kann auch der Beginn der Postmenopause in diesem Fall
nur rückblickend festgestellt werden.
Andere sprechen von Postmenopause, wenn
die Hormonumstellung abgeschlossen ist
und die Beschwerden größtenteils
abgeklungen sind.
Der Beginn der Postmenopause liegt hier also erst einige Zeit nach der letzten Blutung und orientiert sich am subjektiven Empfinden der Frau.

Postmenopause

Für mich macht die zweite Variante mehr Sinn. In der ersten Zeit nach der letzten Blutung hat eine Frau meist noch das deutliche Gefühl, im Wandel zu sein. Sie befindet sich also aus meiner Sicht noch IN den Wechseljahren. Die Postmenopause ist für mich die Zeit NACH den Wechseljahren. Deshalb spreche ich von Postmenopause, wenn die Hormonumstellung abgeschlossen ist.

Zwei Betrachtungsweisen der Wechseljahre

Vielleicht ist dir aufgefallen, dass sich die unterschiedlichen Definitionen der Begriffe in zwei Betrachtungsweisen unterteilen lassen:

Die eine Betrachtungsweise schaut mit einem eher medizinischen Blick von außen auf die Wechseljahre. Sie versucht, Beginn und Ende der einzelnen Phasen an medizinisch bestimmbaren Kennzeichen festzumachen (ich nenne das im Folgenden die Sichtweise „von außen“).

Die andere Betrachtungsweise dagegen geht eher von der Frau und ihrem Empfinden aus.
So beginnen bei der Sicht „von außen“ die Wechseljahre mit der Prämenopause als der Phase, in der sich die ersten Veränderungen am Hormonspiegel ablesen lassen. Und zwar unabhängig davon, ob die Frau selbst schon etwas merkt oder nicht.
Bei der Betrachtungsweise aus Sicht der Frau dagegen beginnen die Wechseljahre mit der Perimenopause als der Phase, in der die Frau erste Veränderungen wahrnimmt.

Bei der Sichtweise „von außen“ ist eine Frau in der Postmenopause, wenn das Ereignis der letzten Blutung zwei, bzw. ein Jahr zurückliegt. Aus Sicht der Frau beginnt die Postmenopause dann, wenn frau spürt, dass der Wandel abgeschlossen ist und sie sich nun in einem neuen Gleichgewicht befindet.

Insofern ist die Entscheidung, wie die einzelnen Begriffe verwendet werden immer auch eine Entscheidung in Bezug darauf, ob man die Wechseljahre aus Sicht der Frau betrachtet oder eher von außen darauf schaut. Ich habe mich bewusst für die Perspektive aus Sicht der Frau entschieden. Denn das ist für mich auch in meiner Arbeit das Wichtigste: so wie du deine Wechseljahre, deine Beschwerden, dich selbst wahrnimmt, das ist das einzig Relevante. Deshalb sind für mich die Wechseljahre – und auch die Perimenopause – die gesamte Zeit, in der eine Frau Veränderungen bei sich wahrnimmst.

Zur Verdeutlichung habe ich dir hier nochmal aufgezeichnet, wie ich die einzelnen Phasen definiere:

Meine WJ Phasen

Fazit

Am besten kannst du dich im Begriffs-Wirrwarr orientieren, wenn du von dir und deinen Empfindungen ausgehst:
Die Wechseljahre sind die Zeit, in der du spürt, dass dein Körper sich wandelt.
Sie beginnen mit den ersten spürbaren Veränderungen. Sie enden, wenn du fühlst, dass sich eine neue körperliche Balance eingestellt hat und die meisten Beschwerden abgeklungen sind.

Eine Übersicht der Phasen der Wechseljahre aus Sicht der Frau sieht also so aus:

  • Prämenopause: Zeit vor den Wechseljahren
  • Perimenopause: Hauptzeit der  Wechseljahre
  • Menopause: Letzte Blutung
  • Zeit nach den Postmenopause: Wechseljahren

Ich weiß, die Sache mit den Begriffen ist echt unnötig kompliziert. Frag nicht, wie lange ich gebraucht habe, um da einigermaßen durchzublicken. Für’s Erste kommst du auf jeden Fall mit der Übersicht weiter. Alles Weitere kommt dann mit der Zeit.
Wenn du noch Fragen hast, schreib mir gerne jederzeit – hier in den Kommentaren
oder an info@frauenwandelkraft.de

Eine Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert