Individuelle und einfühlsame Begleitung für Frauen im Wandel

Erschöpfung

Ruhe Dich ganz einfach aus?

Viele Frauen in den Wechseljahren kennen das: obwohl sie eigentlich alles machen wie bisher, fühlen sie sich öfter müde und schneller erschöpft. Wenn dann auch noch der Schlaf zu wünschen übriglässt (was in den Wechseljahren weit verbreitet) ist, kommt frau ganz schnell an ihre Grenzen.
Oft wissen die Frauen erst mal gar nicht, was los ist, verstehen nicht, warum sie plötzlich so wenig Energie haben. Sie versuchen, sich zusammenzureißen und den Alltag irgendwie durchzustehen. Meistens hilft das eher wenig und wenn, dann nur kurzfristig.

Erschöpfung in den Wechseljahren ist ganz normal

Der Körper braucht in den Wechseljahren einfach jede Menge Energie für die Hormonumstellung und daher ist es ganz natürlich, dass frau sich oft erschöpft fühlt. Ja, es gibt auch Frauen, die davon kaum etwas bemerken und voller Power durch diese Zeit gehen. Aber da du diesen Artikel liest, nehme ich mal an, dass das bei dir anders ist.

Was also tun?

Für mich war der folgende Satz aus einem Podcast der Red School ein kleines Aha-Erlebnis:
„Wenn es eines gibt, was wir in den Wechseljahren tun sollten, dann ist es ausruhen.“*
Echt? So einfach? Oder eben auch gar nicht so einfach, denn welche hat in ihrem täglichen Leben schon Zeit zum Nichts-Tun. Ich jedenfalls nicht. Vielen macht allein schon der Gedanke Angst, das Tempo auch nur ein bisschen herunterzufahren. Schnell kommen da diese fiesen, kleinen Stimmen, die sagen „Wie soll ich dann alle meine To-Dos schaffen? Wie meinen Alltag auf die Reihe kriegen?

Einfach weitermachen ist keine Alternative

Fakt ist: Wenn du dich erschöpft fühlst, dann gibt dir dein Körper damit ein Zeichen, dass es JETZT Zeit ist, sich auszuruhen. Und du darfst deinem Körper da durchaus vertrauen. Du solltest also nicht darauf warten, bis du Zeit hast, dich auszuruhen, oder dir irgendjemand die Erlaubnis dazu gibt (denn das wird wahrscheinlich nicht passieren).

Ausruhen, aber wie?

Zunächst mal: mit Ausruhen ist nicht gemeint, von jetzt auf gleich gar nichts mehr zu tun. Das wäre für die meisten von uns tatsächlich einfach nicht möglich. Für dich schon? Dann nur zu. Eine kleine Auszeit in den Wechseljahren kann sehr wohltuend sein. Aber auch, wenn du nicht einfach so aus deinem Alltag aussteigen kannst, kannst du dennoch ausruhen.

Wie es gelingt, sich auszuruhen

Es hilft, langsam runterzufahren. Mach das, was du tun musst, einfach ein kleines bisschen langsamer. Das geht eigentlich immer. Und dann machst du es  noch ein bisschen langsamer. Denn damit gibst du dir die Chance, wieder mehr zu fühlen, was gerade in dir vorgeht. In der Hektik des Alltags ist das nämlich oft gar nicht möglich. Aber wenn du ein bisschen langsamer machst, dann kannst du spüren, was du gerade brauchst. Vielleicht einmal tief durchatmen, etwas frische Luft, oder etwas zu essen? Und wäre es nicht möglich, diesem Bedürfnis jetzt nachzukommen?
Dann tu es!

Weniger machen Schritt für Schritt

Im nächsten Schritt kannst du dich bei dem, was du gerade tust, immer wieder fragen
„Muss ich das WIRKLICH tun?“, „Und muss ich es JETZT tun?“
Probier’s aus, Du wirst erstaunt sein, wie oft Du „Nein“ sagst. Und dann tu es auch nicht!
So kannst du Schritt für Schritt nicht nur langsamer machen, sondern auch weniger.
Du konzentrierst dich auf wirklich notwendige Tätigkeiten und lässt alles andere weg.
Solange bis du nur noch das tust, was wirklich wichtig ist.

Anfangen auszuruhen

Wenn du an diesem Punkt angelangt bist, dann wirst du anfangen, dich ausruhen. Ganz egal, was um dich herum gerade los ist. Denn Du entscheidest, was wichtig genug ist, um von dir getan zu werden. Und Du spürst, wann Du eine kleine Pause brauchst. So fängst Du an, dich mehr und mehr zu entspannen. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Du fängst an, dich zu regenerieren und innerlich aufzurichten. Du wirst Dich wieder mehr spüren, Deine Kraft und die Verbindung zu deinem Inneren. Du wirst wieder fühlen, was gerade wirklich wichtig ist für dich.
Das kann eine Weile dauern, aber aus dieser Haltung heraus kannst du deinen Alltag entspannter bewältigen. Und vielleicht auch manches anders machen als bisher, weil du merkst, dass es auch mit weniger geht.
Weil Du spürst, was DIR wichtig ist.

Ich will Dir hier nicht erzählen, dass Du Dich nur ein bisschen ausruhen musst und alle Deine Probleme sind gelöst. Aber es ist ein Anfang. Ein wichtiger! Und es kann tatsächlich etwas verändern. Wie gesagt, es geht nicht darum von jetzt auf gleich gar nichts mehr zu tun. Es geht darum, das Ausruhen wieder zu üben. Es zu trainieren, wie einen Muskel. Mit kleinen Schritten: immer öfter ausatmen, immer mehr in dich hineinspüren, Schritt für Schritt weniger machen.

Fang einfach an!

* Diesen Satz habe ich in einem Podcast von Red School gehört.
Wenn du nachhören willst (auf Englisch): https://www.redschool.net/podcast/74
Red School ist eine englische Organisation, die zu den Themen Zyklusbewusstsein und bewusste Wechseljahre arbeitet:  
https://www.redschool.net

6 Antworten

  1. Oh. Das ist Hilfe zur richtigen Zeit. Denn ich weiß manchmal gar nicht mehr, ob ich jetzt zu empfindlich bin oder wirklich Ruhe brauche. Ob die Anforderungen normal sind oder wirklich zu viel. Sich dabei erst einmal wieder selbst zu sehen, bevor man verlangt, dass andere das tun, ist gewiss der richtige Schritt. Und alltagstauglich ausruhen ist besser als Meditationen, die ich am Arbeitsplatz eh nicht durchführen kann. Übrigens hatte ich instinktiv und eher aus Not schon ein vor paar Wochen damit begonnen, und ich schaffe eigentlich genau so viel….. Von jetzt an werde ich das selbst-bewusst anwenden. ☺️ Danke ❣️

    1. Wie schön! Ich freue mich, dass ich dich inspirieren konnte. Und genau das ist auch meine Erfahrung: Wenn ich langsam mache und/oder Pausen mache, schaffe ich genauso viel. Manchmal sogar mehr…

  2. „Muss ich das WIRKLICH tun?“, „Und muss ich es JETZT tun?“
    Das sind nach meiner Erfahrung zwei richtig gute grundsätzliche Ansatzpunkte.
    Die erste Frage umgewandelt in „Möchte ich das wirklich tun?“ kann dann noch weitere wichtige Impulse geben. So jedenfalls meine Erfahrung.
    Schön, dass dieses Thema bei dir einen Platz bekommt. 🙂
    Liebe Grüße, Sabine

    1. Das ist nochmal eine sehr gute Anregung liebe Sabine: MÖCHTE ich das wirklich tun, statt muss ich das wirklich tun!! Für weniger MUSS und mehr MÖCHTE in unserem Leben!! Danke dafür!

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